Dienstag, 26. Februar 2008

Das Meer voller Tiere Part 1 - Monkey Mia

Der Zyklon Nicholas ist Geschichte - Am Donnerstag sind wir mal eben 800km Richtung Norden nach Denham / Monkey Mia gedüst. Es ist strahlender Sonnenschein, brütend heiß, wir hatten eine traumhafte Sunset und eine Sunrise Session auf dem Wasser. Beim Kiten ist auf einmal 1 Meter neben mir eine große Schildkröte aufgetaucht und hat mal kurz "Guten Abend" gesagt, bevor sie dann etwas verschrocken abgetaucht ist. Der Name Shark Bay steht aber keinesfalls für viele Sharks, dennoch sollte man die Dämmerung meiden, denn ab und zu wird dann doch einmal ein Tiger Shark (bissig!) gesehn. Ich bin also runter vom Wasser, habe ein paar Aufnahmen im Flachwasser bzw. ablandigen Wind von Marco gemacht, der dann leider seinen Kite gedropt hat und nicht mehr hochgebracht hat, somit zurückschwimmen musste. Leider hat er bei dieser Aktion sein Board verloren, ich habe ein Motorboot organisiert, da es aber wie bereits schon geschrieben eine Sunset Session war, konnten wir damit nur noch auf Gut Glück 20 Minuten suchen bevor es dann komplett dunkel wurde und wir abbrechen mussten. Tja, wie war nochmal die Grundregel beim Kiten mit dem ablandigen Wind nochmal? ;-)



Wir sind in einem Backpacker auf der anderen Seite der Halbinsel in Denham geblieben, haben uns dann aber dazu entschieden, nach Monkey Mia zu ziehen, da das Resort einerseits wirklich schön ist und andererseits die Strände schöner und besser zu bekiten waren. So sind wir also am nächsten Morgen nach ein paar Stunden vor Sonnenaufgang wieder nach Monkey Mia gefahren um den Sonnenaufgang und die Delphine im Wasser zu sehn. Da es aber immer noch windig war, sind wir vor Sonnenuntergang aufs Wasser. Es war so warm, dass man nur in Boardshorts fahren konnte. Ein Traum, die aufgehende Sonne vom Wasser aus zu sehn. Wegen der besagten Dämmerungszeit habe ich aber auf alle Tricks verzichtet, bei denen ich lange schwimmen musste ;-)






Nachmittags haben wir uns die Delphine angeschaut, die dort täglich am Strand gefüttert werden, unter Palmen ein wenig Schlaf nachgeholt, eingekauft und geschnorchelt. Am nächsten Tag haben wir einen Segeltörn unternommen, wir sind raus auf die Bucht, haben noch mehr Delphine, Dugongs (ähnliche Seekühen), Schildkröten, große Stachelrochen, fliegende Fische, kleine Riffhaie und weitere Tiere gesehn, deren Namen ich nicht mehr erinnern kann. Das müsst Ihr Euch so vorstellen, man segelt mit dem Katamaran im 2m Flachen klaren Wasser langsam durch türkisfarbenes Wasser und die neugierigen Fische kommen alle wie auf einem Laufsteg im Minutentakt vorbei um mal Hallo zu sagen und dann wieder abzudrehen um den anderen Platz zu machen. Ein echt schöner Trip, hat sich gelohnt.

Im Anschluss haben wir eine Badepause eingelegt, hab meine Schnorchel ausgepackt und noch ein wenig auf eigene Faust zu erkunden. Wieder an Land haben wir schnell ein Sixpack Bier aus dem Kühlschrank geholt und nach kurzer Zeit wieder zurück aufs Boot um nochmal 2h bis zum traumhaften Sonnenuntergang(Fotos!) zu Segeln. Ein toller Tag - obwohl ohne Kiten. Nach dem BBQ und einigen weiteren Bieren ins Bett gefallen, denn am nächsten Tag haben wir weitere 750km weiter Richtung Norden nach Exmouth vor uns.

Montag, 25. Februar 2008

Hey, ab in den Norden, der Sonne hinterher...



Der Zyklon Nicholas ist Geschichte - Am Donnerstag sind wir mal eben 800km Richtung Norden nach Denham / Monkey Mia gedüst. Es ist strahlender Sonnenschein, brütend heiß, wir hatten eine traumhafte Sunset und eine Sunrise Session auf dem Wasser. Beim Kiten ist auf einmal 1 Meter neben mir eine große Schildkröte aufgetaucht und hat mal kurz "Guten Abend" gesagt, bevor sie dann etwas verschrocken abgetaucht ist.



Außerdem flitzen immer mal wieder kleine Stachelrochen unter einem durch. Unglaubliche Landschaft, rote Erde, wenig grün, klarstes Wasser und ein Meer voller Tiere. Morgen machen wir einen Segeltörn, gehen Schnorcheln, werden versuchen, ein paar Delphine vor die Linse zu kriegen und zur Abwechslung mal nicht Kiten (der Wind macht eine Pause).

Donnerstag, 21. Februar 2008

Kitestock & Nicholas

Die letzte Woche ging mal wieder alles ums Kiten. Kitestock war ein voller Erfolg, jede Menge Sonne, Wind, Kiter, Testmaterial, super Essen (Hummer am Strand) und Party.




Danach wolllten wir eigentlich hoch in den Norden, aber mal wieder durchkreuzt ein tropischer Zyklon unsere Pläne. Jetzt warten wir in Geraldton und in Cervantes darauf, dass sich der Zykkon Nicholas endlich auflöst und es sicher ist in den Norden zu fahren. Für mich sind es ja nur noch 10 Tage Australien ;-(

Ich melde mich bald wieder, wenn wir uns entschieden haben!

Donnerstag, 14. Februar 2008

35°C Luft, 25°C Wasser, 25-32kn Südwest

Lebenszeichen von der Westküste.

Nach ein paar Tagen in einem kleinen entspannten Hostel nördlich von Perth haben Rich und ich uns ein Auto gemietet und sind 700km an die Südwestküste gefahren. Wir hatten dort eine Woche Traumwetter, gutes Essen, jeden Tag satt Wind und viele gute Sessions auf dem Wasser. Aber diesmal lasse ich einfach die Fotos für sich sprechen.


Gestern sind wir in einem Rutsch von Esperance nach Lancelin an der Westküste gefahren, was ungefähr der Distanz Garmisch - Kiel entspricht. Wir haben noch meine neue Bar In Perth abgeholt, Rich hat eine Freundin getroffen und abends haben wir in der Lancelin Logde eingecheckt. Ein Hostel voller Windsurfer, Kitesurfer und sonstiger Wassersportler. Am ersten Abend gabs gleich ein kostenloses großes BBQ, um alle etwas aufzuheitern. Denn es gab seit einer Woche hier keinen Wind, und dementsprechend war die Stimmung etwas gedämpft. Wir haben nicht groß erzählt, dass wir bei besten Bedingungen eine Woche Wind satt hatten. Aber die Vorhersage ist nun auch für hier gut, und während ich gerade mit WLAN im Garten in der Hängematte sitze, bewegen sich schon die ersten Blätter, wie es scheint haben wir den Wind mitgebracht ;-) Heute gehen wir ein paar Stunden aufs Wasser, bevor es dann morgen auf zum Kitestock geht, einem großen Kitefestival in Port Denison 250km nördlich von hier.


Ich melde mich danach wieder, es wird bestimmt ein geiles Wochenende, 300 Kiter, alles spielt sich am Strand ab, jede Menge Profis zu bestaunden, gutes Essen und viel Testmaterial. Die Vorhersage: 35°C Luft, 25°C Wasser, 25-32kn Südwest ;-)

Bis dahin sag ich Servus aus der Sonne!

Sonntag, 3. Februar 2008

Sydney


Nach einer weiteren Nacht (endlich Schlaf) bin ich dann am morgen mit dem Bus wieder 5h zurück nach Brisbane geflogen, hab dort entspannt, etwas im Netz gesurft und dann abends zum Flughafen gefahren. Der mit Abstand billigste Flug war um 4:55, so hab ich mich auf eine weitere kurze Nacht eingestellt. Im Shuttlebus hab ich dann Laura, eine Italieniern kennengelernt, die erstaunlich gut Englisch gesprochen hat (für eine Italienerin ;-), was daran lag, dass sie seit 4 (!!!) Jahren durch die Welt reist. Naja, so hab ich mir viel erzählen lassen, wir haben Karten gespielt bis mein Flieger um 4 Uhr morgens aufgerufen wurde. Also eine weitere nicht existente Nacht ohne eine Minute Schlaf. Purer Ferienstress in reinster Form! Aber mich erwarteten in Sydney vier entspannt Tage, an denen ich ein entspanntes Stadtsightseeing mache, nicht ausgehe, da ich ja auch schließlich allein unterwegs bin und so den Schlaf nachholen konnte. Tja, so war der zumindest der Plan, es sollte dann doch anders kommen ;-)

Genial ist hier das Fliegen im Inland. Der Flug von Brisbane nach Sydney (knapp 1000km) hat mich 40€ gekostet, der Bus kostet ungefähr doppelt soviel und braucht 12 Stunden. Auch mit meiner 30kg Kitesurf Tasche gab es überhaupt kein Problem, wie alles in Australien ist auch die Übergepäckregelung sportfreundlicher wie sonstwo in der Welt. Man muss hier nicht einmal mit "Golfgepäck" mogeln. So fliege ich mit 55kg Gepäck ohne einen Dollar Aufpreis von Brisbane über Sydney nach Perth.

Angekommen in Sydney habe ich in meinem Backpacker eingecheckt, der zum Glück direkt am Hauptbahnhof lag, was nicht schlecht ist, wenn man 55kg Gepäck mit sich rumschleppt. Ich hab die Tür zu meinem 6-Bett Zimmer aufgesperrt, und es blickten mit 5 verschlafene, abgefeierte weibliche Augenpaare an, die ganz klar sagten, was zur Hölle will ein Typ hier mit einer Kindersarg ähnlichen Tasche und das auch noch um 7:30 Uhr morgens. Ich hab mir allerdings auch gedacht, dass das eher wie ein Girls Dorm aussieht. Es waren die letzen 10 Tage auch nur Mädchen im Raum, so sah ich wohl erst wie ein Alien für sie aus. Wir haben uns aber gleich super verstanden und gleich was für den Abend ausgemacht.

Etwas müde habe ich mich dann auf den Weg gemacht, Sydney zu erkundigen. Aus dem Hostel direkt in die U-Bahn gestolpert und am Cirqular Quay austgestiegen und dann ersteinmal ein Aha-Erlebnis gehabt. Man blickt über die Fähren raus in die Bucht auf die wirklich riesige und beeindruckende Syndey Harbour Bridge und auf der anderen Seite auf das wohl jedem bekannte Opernhaus. Das strahlende Wetter dazu vetrieb mir meine Müdigkeit, so habe ich mich zu Fuß zur Oper bewegt, einem wirklich wunderschönen Gebäude. Die Architektur ist ähnlich wie die des Olympiastadions in München einfach zeitlos, und diese wird man wohl auch noch in 100 Jahren gerne anschauen. Interessant sind allerdings die offiziellen Deutungsversuche, was die Architekten wohl inspiriert haben könnte. Auf den Infotafel ist die Rede von Muscheln, Fischflossen oder meinem Favoriten, drei kopulierenden Schildkröten :-)

Meine nächste Station war "The Rock", dem ältesten Viertel unter dem Südende der Harbourbridge. Dort reihen sich wunderschöne viktorianische Häuser aneinander, es ist voller Bars, Cafés, Restaurants, Gallerien und..... einem LÖWENBRÄU Keller. Da Löwenbräu bestimmt nicht zu den besten Bieren Münchens zu zählen ist (nach dem Motto, exportiert wird nur der Schrott, das gute Bier bleibt in München) war ich aber trotzdem aufgrund der aufkommenden heimatlichen Gefühlen versucht, das Menü zu studieren. Kurze Zeit später saß ich bestens gelaunt im Biergarten mit einem naturtrüben Franziskaner Weißbier, einer Brezn, einem Paar Weißwürst und süßem Senf bei Sonne und mit Blick auf die Habour Bridge. Dazu fällt mir nur ein Wort ein. GEIL! Nachdem ich ein paar Aussies am Nachbartisch erklären musste, wie man eine Weißwurst ißt und ein Weißbier einschenkt (ich konnte es einfach nicht mitansehen wie man mit den Sakrilegen der bayerischen Kultur umgehen kann :-) bin ich dann über die Harbour Bridge nach Northern Sydney gelaufen, habe mir das Haus vom Prime Minister Kevin Rudd angesehen und mit der Fähre vorbei am Opernhaus zurück zum Cirqular Quay und von dort aus in die botanischen Gärten gelaufen, die weitaus größer aber nicht schöner wie die in Brisbane sind. Nach etlichen Kilometern war ich dann froh, unter einer Palm einen schattigen Platz mit traumhaften Blick auf den Hafen zu finden, wo ich dann endlich mal ein wenig Schlaf nachholen konnte. Abends bin ich durch den Dschungel aus Wolkenkratzern zum Hostel zurückgelaufen, und wer kommt mir zufällig entgegen? Kathi Heimerl, die Schwester von Barbara, mit der ich zusammen Abi gemacht hat. Die Welt ist sooo klein. Wir waren dann zusammen Sushi Essen, bis ich dann um 10 Uhr abends totmüde ins Bett gefallen bin.

Am nächsten Tag hat das Hostel einen Trip zum Palm Beach organisiert, einem der schönsten Strände, die ich an der Ostküste gesehen habe. Dort habe ich Anfang Dezember Rich getroffen und meine Ostküstentour begonnen. Und sollte ich sie auch wieder beenden. Das Hostel hat einen Bus organisiert, Surfbretter und ein Beachvolleyballnetz bereitgestellt. Da Wind angesagt war, habe ich auch meinen Kite mitgenommen. Wir hatten einen wunderbaren Strandtag (leider ohne Wind), aber dafür konnte ich mal wieder Surfen (ich mache Fortschritte) und wir haben einfach die schöne Gegend genossen. Abends war dann Feiern angesagt, diesmal konnte ich mich nicht vor Team England drücken. Wir haben einen Pubcrawl gemacht und sind in einem Club nähe unseres Hostels gelandet. Alles in allem ein super Tag.
Der nächsten Tag mal wieder mit dickem Schlafdefizit aufgewacht, irgendwie dann doch morgens aus dem Bett gekrochen, denn es war mal wieder ein sonniger Tag mit 28°C. Ich bin dann zum Bondai, einem der beiden großen Stadtstrände gefahren, und dieser war einfach nur wunderschön. Nur 20 Minuten aus dem geschäftigen Zentrum raus, sah das absolut nach Urlaub und gut gelaunten Menschen aus. Ich bin dann in zwei Stunden von Strand zu Strand und von Bucht zu Bucht bis zum Coggee Beach gelaufen. Auf dem Weg durchquert man einen großen Friedhof, direkt am blauen Meer. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich die Menschen einen so schönen Platz für die Ewigkeit aussuchen. Mittags unter Palmen gegessen, in Coggee in einer einsamen Bucht geschwommen und mit dem Bus zurück in die City gefahren. Von der City habe ich das einzige Verkehrsmittel genommen, dass zum anderen großen Strand fährt, die Fähre. In 30 Minuten und 10 Minuten zu Fuß erreicht man Manly Beach, der mich aber weniger beeindruckt hat, wie Bondai, was vielleicht auch an der Bewölkung gelegen hat. Dort habe ich dann noch Rijkard, dem Holländer von Fraser Island, getroffen, bevor ich dann zurück in die Stadt gefahren bin und ins Hostel. At night same procedure as every year. Ich war mit Team England aus meinem Zimmer in der Bar bis sie zugemacht hat. Am meinem letzten Tag in Sydney habe ich dann noch die Kathedrale, einige Teile der Innenstadt besucht, ich bin auf den Fernsehturm gefahren (sehr empfehlenswert: toller Blick!), habe ein bißchen geshopt und bin dann abends mit Jessica aus meinem Zimmer ins Aquarium gegangen. Auch ein must-see, ich habe all die Tiere gesehen, vor denen man als Kiter/Surfer Respekt haben sollte. Außerdem zu sehen: Alle Arten von Haien, Schildkröten, Krokodilen und wirklich alle Arten von Fischen, die man im Film "Wer findet NEMO" sieht (sie sehen wirklich so aus ;-) Die Highlights sind ein 50 Meter langer Unterwassertunnel im Haibecken und ein 10x10 Meter großem Aquarium, vor der man auf Kinosesseln Platz nehmen kann.

Nun sitze ich im Flugzeug von Sydney nach Perth. Es ist schon verrückt, man fliegt vier Stunden über zwei Zeitzonen hinweg ohne den australischen Luftraum zu verlassen. Dieses Land ist einfach riesig!

Mittwoch, 23. Januar 2008

Brisbane & Fraser Island

Ich sitze gerade im Bus zurück von Fraser Island und versuche die Eindrück so früh wie möglich zu schreiben, damit nichts verloren geht. Es war wirklich ein "wicked trip", Natur pur und super Strandparties. Aber von vorn.

FOTOS GIBTS HIER


Am selben morgen, an dem ich den Kaufvertrag abgeschlossen und das Auto übergeben habe, habe ich mich gleich nachmittags für eine Drei-Tages Safari angemeledet. Ich habe dabei bewusst die günstigste Variante gewählt, da dies auch den meisten Spaß versprochen hat. 11 Leute in einem Jeep, das Dach vollgepackt mit Campingaustrüstung, Kühlboxen, Essen und vielen Drinks ;-) Da die Insel beliebt unter Backpacker ist, ist das Angebot entsprechend groß und die Preise dementsprechend niedrig. Nach 5h Busfahrt von Brisbane bin ich endlich im Backpacker des Veranstalters angekommen. Da auch in Australien die Welt klein ist, sehe ich dort Miri und Tina, die mit mir zusammen in Melbourne studiert haben und die Fraser einen Tag früher gemacht haben. Am nächsten Tag laufe ich zu einem Sandblow, einer Art Düne die sich vom Meer Richtung Inland bergauf bewegt. Ein toller Anblick, weißer und gelber Sand inmitten von grünem Regenwald und blauem Meer. Am nachmittag wurden wir dann den anderen in der Gruppe bekanntgemacht. 4 Waliser, 2 Kanadier, 3 Deutsche, ein Holländer und eine Französin. Gerade genug um einen Jeep bis zum Anschlag vollzupacken. Wir werden über Allradfahren und über Fraser Island informiert. Interessant ist bspw., dass es absolut nicht ratsam ist, im Meer zu Schwimmen, da die Küste eine Brutstätte für Haie aller Art ist, regelmäßig von gefährlichen Quallenschwärmen überschwemmt wird und wegen des Winds eine starke Strömung fließt. An Land sind dann ein Haufen riesiger Spinnen und nichtzuletzt die Dingos, wolfsähnliche Hunde, die man eher nicht streicheln sollte. Bei dieser Informationssitzung sah man in der Runde vor allem bei den weiblichen Teilnehmern etwas betretene Gesichter. Da aber jeden Tag gut gelaunte Safarigruppen zurückgekommen sind, die weder fehlende Arme oder Beine noch Verbrennungen hatten, waren die Zweifel schnell wieder zerstreut.

Am nächsten morgen fuhren also 5 Jeeps mit 55 Leuten zum Landepunkt der Autofähre, die uns in wenigen Minuten auf die Insel übergesetzt hat. Angekommen machten wir ersteinmal Lunch, da der Strand wegen der Flut noch nicht passierbar war. Die Tiede (also Ebbe und Flut) bestimmte in den nächsten Tagen den Fahrplan. Die "Hauptstraße" ist der 90km lange Oststrand, auf dem harten Sand kann man problemlos 80km/h mit Zweiradantrieb fahren, der aber eben nur bei Ebbe befahrbar ist, da dann der Strand 30-100m breit ist und mitunter auch als Landebahn für Versorgungsflugzeuge genutzt wird. Einige "Straßen" führen einige Kilometer inland zu den dortigen Sehenswürdigkeiten, dort gräbt man sich dann mit Vierradantrieb durch den tiefen Sand umgeben von tiefem Regenwald - ein super Fahrerlebnis. Die Tour war self-drive and self-guided, das hieß, wir haben uns mit dem Fahren abgewechselt und selbst bestimmt, wann wir wo fahren. Da nur vier von uns über 21 waren, und von diesen vier ein Mädchen vom Allradfahren recht viel Respekt hatte, konnten wir drei jeweils einige Stunden fahren. Beim gemeinsamen Barbie (austral. für BBQ = engl. für Grillen) mit den anderen Gruppen am Vorabend haben wir die Route ausgemacht und die Campgrounds bestimmt, so dass wir am Abend immer alle zusammen sein waren.

Unser erstes Ziel war der im Inland gelegene Lake McKenzie, den wir nach einer halben Stunde auf einem Inlandtrack erreicht haben. Mitten im Wald gelegen, mit weißen Sandstränden und kristallklarem Wasser, das den gleichen pH-Wert wie die Haut hat. So liegen wir einige Stunden im türkisblauen Wasser, schwimmen (keine Haie, keine Quallen) zum anderen Ufer. Am Nachmittag mussten wir uns dann etwas beeilen, da wir noch Eis für unsere Kühlbox mit Essen und Alkohol holen und bei einsetzender Flut noch 30km am Strand zu unserem Campground direkt am Strand fahren mussten. Diesen erreichten wir kurz vor Sonnenuntergang, er lag direkt am Maheno Shipwreck, einem vor 70 Jahren an den Strand gespülten und nun vor sich hinrostenden Wrack.

Wir haben unsere Zelte aufgebaut, unter den neugierigen Augen von Dingos gekocht (Steak und Kartoffelsalat!) und gegessen. Abgespült wurde übrigens mit Sand und Salzwasser. Danach dann wurden etliche Biere vernichtet, natürlich nur um den Jeep für den nächsten Tag leichter zu machen ;-) Ein paar Iren (im übrigen allgemein sehr feierfest) hatten Gitarren, Tambourin und Saxophon dabei, so dass wir auch noch eine Jamsession unterm Vollmond bei 25°C nachts am Strand hatten. Sehr cool!

Am nächsten morgen sind wir dann einige Kilometer am Strand zum Elly Creek gelaufen (fahren ging ja wegen der Flut nicht). Man kann einige hundert Meter den Fluß hochlaufen, dort reinspringen und sich bis zur Mündung treiben lassen. Nachdem wir das einige mal gemacht haben, unsere Trinkwasservorräte aufgefüllt haben, sind wir dann bis ganz nach Norden zum Indian Head gefahren, einer Klippe, von der man Haie beobachten kann. Leider war das Meer aufgrund des starken WIndes recht aufgewühlt, so das wir leider keinen sehen konnten (ich hatte aber davor in Byron Bay schon einmal einen gesehn). So sind wir wieder nach Süden gefahren und haben unser Camp nähe des Lakes Wabby aufgeschlagen. Da wir noch etwas Zeit vor dem Sonnenuntergang hatten, sind wir noch am selben Tag hingelaufen. Nach 1km Regenwald ging es dann über ein Sandblow zum See. Dieses hat das Sandblow in Rainbow Beach noch bei weitem übertroffen (s. Bilder). Ich habe mich wie in einer Wüste gefühlt (Temperatur war wohl auch ähnlich) und war dann sehr froh, auf der anderen Seite den See am Ende vorzufinden. Lake Wabby wird in einigen Jahren von der Düne verschluckt sein, schade dann um diesen genialen Badesee. Die Düne fällt sehr steil ins Wasser ab, also haben wir uns seitlich den Hang herunterrollen lassen, um dann kurz vor dem Ende aufzustehen und zu versuchen, ins Wasser zu rennen. Durch die Drehungen war einem natürlich schwindelig, so konnte kaum einer einen gerade Weg zum Wasser finden, ohne hinzufallen oder wieder bergauf zu laufen. Was ein Fetz. Jaja, die kleinen Kinder ;-)

An diesem Samstag war ja Australia Day, der Nationalfeiertag, der ziemlich genauso gefeiert wird, wie Weihnachten, Ostern und alle anderen Feiertage: Mit Barbie am Strand und Bier ;-). Also waren an unserm Campground jede Menge Aussies, mit denen wir dann zusammen eine ziemlich exzessive Strandparty mit 100 Leuten bis zum Sonnenaufgang gefeiert haben, inkl, Drinking Games (letzter Abend, keiner wollte schließlich Alkohol von der Insel zurückbringen), Limbo, Skinny Dipping und Naked Quarter Mile (letztere erkläre ich jetzt mal besser nicht ;-)

Am nächsten Morgen schleppten bzw. fuhren wir dann entsprechend angeschlagen wieder zum Lake Wabby, um dort noch einmal auszuspannen und zu schwimmen, bevor wir dann natürlich unter etwas Zeitdruck nach einer weiteren Stunde über einen holprigen Inlandspfad wieder bei der Fähre angekommen sind.

Das war wirklich ein genialer Trip, und das beste war, dass wir neben der Natur auch noch richtig Party gemacht haben, da wir alle zusammengeblieben sind. Die Hälfte meiner Gruppe wäre nämlich etwas langweilig gewesen, aber alle zusammen hatten wir riesig Spaß. Und kaum zu glauben, aber bei 55 Leuten waren exakt 3 deutsch. Anders als Miris und Tinas Gruppe, die komplett nur aus Deutschen bestand ;-)